Bücher als Transformations-Gestalter – Michael Jagersbacher
Transformation – ein Begriff, der sehr technisch klingt und vielleicht gerade deshalb unsere Gesellschaft in Atem hält. Kein Stein scheint auf dem anderen zu bleiben. Dieser Prozess beschleunigt sich darüber hinaus zusehends.
Wie nehmen wir Veränderungsprozesse „qualitativ“ wahr? Ich selbst merke es anhand der Kommunikationsmöglichkeiten, die mir – beinahe – uneingeschränkten Zugriff auf Kommunikationspartner zur Verfügung stellen. Digitale Plattformen schießen schneller aus dem Boden als wir bis vier zählen können. Dabei ist es egal, ob es sich um Dating-Plattformen, Freizeitgestaltungsnetzwerke oder Businessverbindungen handelt. Wir können, wenn wir wollen, den gesamten Tag – und auch die gesamte Nacht – in diesen digitalen Welten verharren, uns darin verlieren.
Digitaldynamik
Alles, was nicht niet- oder nagelfest ist, wird digitalisiert. Ob dies tatsächlich auch sinnvoll ist, überlasse ich Ihnen, liebe Leser. Vielleicht geht es auch gar nicht um sinnvoll oder nicht, sondern darum, für sich selbst das Beste heraus zu ziehen aus verschiedenen Situationen. Eines ist jedoch klar: Die Dynamik reißt uns mit, wie eine große Welle, der man sich nicht entziehen kann.
Digitale Transformation ist nicht die einzige Komponente, die nicht wie eine frische Brise, sondern wie ein Wirbelwind die Basis der Sicherheit wegfegt. Neue Geschäftsmodelle, womöglich ein neues Geld- und damit einhergehend ein neues Wirtschaftssystem, basierend auf der Blockchain, können entstehen. Die Chancen standen noch nie besser. Gleichzeitig werden wir weltweit mehr und in Europa weniger. Noch nie zuvor gab es diese Situation in der Geschichte der Menschheit. Diese Effekte beeinflussen und verstärken sich dermaßen, dass sie nicht prognostizierbar sind, nicht einmal in Ansätzen.
Erwünschte Beständigkeit
Gleichzeitig sehnen sich Menschen, aufgrund der Flüchtigkeit, gleichzeitig nach Beständigkeit, in welcher Form auch immer. Die Verunsicherung um uns herum, hat Auswirkungen auf die Wahrnehmung von uns selbst. Aufgrund der Flüchtigkeit von Beziehungen, der Dynamik von Veränderungsprozessen, sehnen sie sich nach tiefer Verbindung, Sinn und Dauerhaftem, um der inneren und äußeren Unsicherheit entgegen zu wirken.
Verlagsgründung
Meine persönliche Transformation erlebte ich vor kurzem. Ich erlebe die oben angesprochenen Sehnsüchte besonders intensiv in meinem Umfeld. Diese sind eine der Gründe, weshalb ich die Mutmacher-Media ins Leben gerufen habe. Ich bin der festen Überzeugung, dass in Menschen so viel wertvolles Potential steckt, welches nur darauf wartet, das Licht der Welt zu erblicken. Deshalb gebe ich Autoren die Möglichkeit, mit mir gemeinsam Buchprojekte zu entwickeln, die Eindruck hinterlassen und die sich vom Rest des Buchmarktes völlig unterscheiden. Ich sehe darin auch viel mehr als nur einen Verlag. Ich sehe darin die Möglichkeit, Transformationsprozesse nicht nur zu erdulden, sondern sie aktiv mit zu gestalten.
Krisen? Geil!
Meine erste Autorin, Monika Sieberichs (
Bücher sind der Schlüssel
Für mich persönlich hat sich herausgestellt, dass das wichtigste Tool in Transformationsprozessen Offenheit und Neugierde ist. Bücher sind für mich viel mehr als gebundene Seiten, gefüllt mit Informationen. Sie können Initiations- und Inspirationsprozesse in Gang setzen. Wenn man über sie spricht oder aus ihnen vorliest, erfüllen sie darüber hinaus einen sozialen Aspekt. Wenn Eltern ihren Kindern Geschichten vorlesen, dann stehen sie im aktiven Austausch miteinander. Es verbindet. Wenn ich jedoch im Urlaub beobachte, sitzen die Eltern vor ihrem Smartphone und die Kinder haben ein Tablet in der Hand. Vielleicht ist bei ihnen zu Hause auch noch gleichzeitig der Fernseher an.
Jetzt verstehen Sie vielleicht, weshalb ich im Medium „Buch“ so viel mehr sehe und die Welt in Zukunft mit spannenden Konzeptionen beglücken werde.
Ihr Michael Jagersbacher
Verlagsgründer, Buchautor und Kommunikationsexperte