Ängstliche Menschen neigen eher zu Misstrauen

Christian Lottermann ist Mentalcoach, Corporate Trainer und Dozent einer Ausbildungsstätte. Zudem ist er als Fahrlehrer im Familienbetrieb engagiert.  

Kannst du dich noch daran erinnern? Du warst 17 oder 18 Jahre alt und gleich war er da: der große Moment. Schon so lange hast du auf ihn hingearbeitet. Du warst ein bisschen aufgeregt, hattest schwitzige Hände und musstest ständig zur Toilette. Denn sie stand kurz bevor – deine Führerscheinprüfung. Und dann kam er auch schon um die Ecke und stieg zu dir ins Auto. Der Prüfer stellte sich mit seinem Namen vor: „Guten Tag Frau Müller. Mein Name ist Scholz, ich bin vom TÜV und ich werde Ihnen heute ihre Praktische Prüfung abnehmen. Bitte stellen Sie sich ihren Sitz und die Spiegel ein, denn jetzt wird’s ernst.“  

Na, ist die Erinnerung an diesen einen Moment wieder da? Ich glaube die Führerscheinprüfung vergisst niemand so schnell. Stellt sie doch auch heute noch für viele DEN „Eintritt“ ins Erwachsenenleben dar. 

Seitdem ich Fahrlehrer bin habe mir immer schon die Frage gestellt, wie man es schaffen kann gelassen zu bleiben und erfolgreich zu sein, wenn es drauf ankommt. In den letzten 16 Jahren habe ich in über 35.000 Fahrstunden Schüler vor und während der Prüfung begleiten dürfen. Dabei ist es mir gelungen mit zum Teil einfachsten Mitteln meine Prüflinge so stark zu machen, dass Sie Ihre Leistungen auch unter dem Stress einer Prüfung auf Knopfdruck abrufen konnten. Meist war mangelndes Vertrauen in sich und die eigenen Fähigkeiten die Blockade, die es zu bearbeiten galt. 

Ich liebe den Beruf des Fahrlehrers und dennoch hatte ich schon immer dieses Gefühl in mir – da geht noch mehr! Das da mehr in mir steckt als die reine Führerscheinausbildung. Privat beschäftigte ich mich schon seit über 15 Jahren mit Pädagogik und fast genauso lange mit der Macht des Unterbewusstseins. Und dennoch habe ich es nie gewagt den nächsten SCHRITT zu gehen, mich aus dem väterlichen Betrieb zu lockern und meiner Passion nachzugehen.

Ich habe ganz besonders in den letzten Jahren gelernt, mir und meinen Entscheidungen voll und ganz zu vertrauen.

Ein ganz einschneidender Moment war der 10. Juli 2016. Ich war mit einem, mir sehr wichtigen Menschen, auf einer Veranstaltung, die für mich eine unglaubliche Wendung sein sollte. Dieser Mensch, hat eine kleine Glut in mir erkannt und Holz nachgeschoben. Und dann hat er auch noch Wind zu gefächert, damit die Glut zu einer Flamme wird. Immer größer und größer. Bis es ein echtes Feuer war. Und bis ich es selber gespürt habe. Eine wohlige und ruhige Wärme. Eine Wärme die mir Vertrauen geben hat. Ein Vertrauen, dass ich lange Jahre nicht hatte und in den letzten 2,5 Jahren wiedergefunden habe. Und dafür danke ich diesem Menschen ganz Besonders.  

Dieser Mensch ist mein Zwillingsbruder Johannes. Ich war mit Ihm zusammen auf der „Masterclass of Personality“ von Tobias Beck. Dort wurde von einem Seminar gesprochen: der „Public Speaking University“. Johannes sagte: „Hey, das wäre doch genau das Richtige für dich. Komm lass uns mal an den Stand gehen.“ Ich habe dann noch etwas gezögert und ihm gesagt, dass ich es mir überlegen werde, aber mein Bruder ließ nicht locker und zog mich zu dem Stand, legte seine goldene Mastercard auf den Tresen und sagte: „Bitte einmal die PSU für meinen Bruder.“ Und genau diesen Moment werde ich niemals vergessen. Dieses Funkeln in seinen Augen. Dieses Vertrauen in seine Entscheidung gerade genau das richtige zu tun. Dieser Tag war mein Startschuss. Was nach der PSU dann alles gekommen ist, ist die eigentliche Transformation. Es folgten innerhalb weniger Monate mehrere Coaching-, Mentalcoaching- und Hypnoseausbildungen und ich habe mich noch mehr und noch intensiver mit dem Thema Vertrauen auseinandergesetzt. 

Es gibt zwei Arten von Vertrauen, Vertrauen in sich selbst und Vertrauen zu Anderen.  

Das eine bedingt schon fast das Andere. Wenn ich ein gesundes (Selbst-)Vertrauen habe, dann habe ich auch keine Angst vor allem Neuen, weil ich mir sicher sein kann, dass alles zur richtigen Zeit passiert und ich dem auch gewachsen bin.  

Ängstliche Menschen neigen eher zu Misstrauen, weil sie es vielleicht nicht anders gelernt haben, schon die ein oder andere Enttäuschung hinter sich haben oder einfach die Kontrolle behalten wollen. Dabei ist Vertrauen für mich eines der wertvollsten Geschenke, dass man Anderen machen oder von Ihnen bekommen kann. Das Wichtigste dabei ist dann auch achtsam damit umzugehen. Daher müsste Vertrauen für mich eigentlich „FAIR-Trauen“ geschrieben werden.  

Trotz mancher Enttäuschung habe ich mich dafür entschieden Menschen, die neu in mein Leben treten, einen gewissen Vertrauensvorschuss zu geben. Eine gute Vertrauensbasis ist schließlich ein entscheidender Faktor für unser körperliches und seelisches Wohlbefinden und für gute Beziehungen untereinander.  

Ich habe ganz besonders in den letzten Jahren gelernt, mir und meinen Entscheidungen voll und ganz zu vertrauen. Vor allen Dingen darauf, dass alles zur rechten Zeit und auf die richtige Art und Weise geschieht.  

Als Fahrlehrer vertraue ich meinen Schülern, dass Sie Ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten nicht nur während der Prüfung, sondern auch danach noch jederzeit sicher abrufen und einsetzen können.  

Als Mentalcoach schenken mir meine Klienten ihr Vertrauen, mit dem ich achtsam, verständnisvoll und verschwiegen umgehe, um Ihnen bei ihren Ängsten und Problemen zu helfen. Meinen beiden Töchtern schenke ich großes Vertrauen, damit sie ihre eigenen Erfahrungen machen können, dadurch stark werden und Selbstvertrauen aufbauen können. Mein größtes Vertrauen genießt meine Frau Sonja, die nicht nur meine Ehefrau und Mutter meiner Kinder ist, sondern gleichzeitig noch meine allerbeste Freundin.  

Wer das Vertrauen in sich verloren hat, fühlt sich oft völlig allein gelassen und absolut hilflos.  

Meine Aufgabe ist es Menschen einfach, schnell und absolut unkompliziert zu helfen.  

Und hierbei zitiere ich jetzt gerne mal einen meiner Ausbilder

Wenn es nicht einfach geht, dann geht’s einfach nicht.
(Thomas Baschab) 

Mehr über Christian Lottermann und seine Arbeit: 

www.drive-your-life.de 

 

Jetzt Teilen: