Siemens – Autonome Robotik
Siemens strebt in Technologie- und Innovationsfeldern, die für das Unternehmen von herausragender Bedeutung sind, die technologische Führung an. Diese Corporate Core Technologies (CCT) sind entscheidend für den langfristigen Erfolg von Siemens und seinen Kunden. Fast alle CCT sind zudem relevant für mehrere oder alle Siemens-Divisionen. In den CCT arbeiten Experten der globalen Forschungsabteilung Corporate Technology (CT) und den verschiedenen Geschäften. Auf diese Weise werden die FuE-Anstrengungen des Unternehmens gebündelt.
Autonome Robotik – Company Core Technology
Hintergrund
Die Robotik ist eine lange bekannt Technologie, die aber jetzt die Fertigung radikal verändert. Menschen üben heute noch viele anspruchslose, ungesunde und gefährliche Tätigkeiten aus, weil sie für Automatisierungstechnologie noch zu komplex sind. Digitalisierung und schnelle Fortschritte in verschiedenen Bereichen der künstlichen Intelligenz und des maschinellen Lernens machen es möglich, dass autonome Roboter schon bald unser Leben zu Hause und im Beruf vereinfachen werden. In der Industrie wächst der Bedarf an flexibleren Maschinen. Maschinenbau und Robotik wachsen immer stärker zusammen. Experten schätzen, dass der Anteil von Aufgaben, die durch Roboter erledigt werden, von heute zehn Prozent bis auf 25 Prozent im Jahr 2025 steigen wird.
Auch der Markt für Robotertechnologie wird wachsen – auf ein Volumen von geschätzt 67 Milliarden Dollar bis 2025 – er wird sich innerhalb von zehn Jahren verdoppeln. Einer der Gründe für dieses Wachstum liegt in den Entwicklungen im Bereich autonomer Systeme, die völlig neue Geschäftsfelder eröffnen. Mit seiner globalen Aufstellung kann Siemens auf Stärken in den unterschiedlichen Regionen aufbauen und individuell zugeschnittene Produkte für alle stark wachsenden regionalen Märkte anbieten.
China ist zum weltweit führenden Fertigungsland aufgestiegen. Dort gibt es einen gewaltigen Bedarf an neuen Robotern in Fabriken. Hunderte in China ansässige Robotik-OEMs drängen aggressiv auf den Markt für mehrachsige Roboter, obwohl es noch immer an modernen Steuerungen und Algorithmen fehlt, für die eine jahrelange Technologieakkumulation notwendig ist.
Das Wachstum in Europa und den Vereinigten Staaten wird hauptsächlich durch Reindustrialisierung, den Trend zu hoch spezialisierten Produkten, den Zwang, kleinere Losgrößen effizient und daher automatisch produzieren zu müssen, und durch den demografischen Wandel befeuert werden. Siemens will einen Beitrag zur globalen Transformation und Modernisierung der Industrie beitragen.
Aufgrund dieser Marktdynamik und der Stärke des chinesischen F&E-Teams von Siemens wird der Großteil unserer Forschungsaktivitäten für Robotik-technologie durch China bestimmt. Siemens arbeitet mit Universitäten und Forschungsinstituten in China, Europa (z. B. der TUM) und den Vereinigten Staaten zusammen (UC Berkeley, Georgia Tech, Carnegie Mellon, Washington University und Stanford).
Bedeutung für Siemens
Siemens’ Position als Marktführer bei der Industrieautomatisierung beruht auf der tiefgreifenden Kenntnis der Anforderungen und einem riesigen Bestand an Automatisierungsanlagen. Daher ist Siemens ideal aufgestellt, um die Revolution der autonomen Systeme zu prägen.
Siemens will seine TIA-Plattform (Totally Integrated Automation) durch nahtlose Einbindung moderner Technologien der Robotikbranche verstärken. Die neueste Version des TIA-Portals enthält jetzt auch Robotikfunktionen. Roboterhersteller wie Kuka und Yaskawa haben bereits Blockbibliotheken für Programmierroboter im TIA-Portal bereitgestellt.
Die Sinumerik Run MyRobot /DirectControl-Lösung ermöglicht dem CNC-System, den Roboterarm direkt zu steuern, was im Rahmen der Zusammenarbeit zwischen Siemens und dem Roboterhersteller COMAU bereits nachgewiesen werden konnte. Auf diese Weise werden Steuerungs- und Robotertechnologien enger miteinander verknüpft, und Siemens bietet eine einheitliche Lösung vom Engineering bis zum Betrieb von Robotern. Ziel ist es, das Industrieautomatisierungsportfolio mit Robotik zu kombinieren und erstklassige Fertigungslösungen zu realisieren.
Erfolgsgeschichten und Forschungsschwerpunkt
Siemens bietet bereits etablierte Lösungen für grundlegende Roboteranwendungen an, die bei der Bearbeitung oder in autonom gesteuerten Fahrzeugen eingesetzt werden. Darüber hinaus investiert Siemens in F&EKooperationen mit Universitäten auf der ganzen Welt, um die Technologien für autonome Roboter in industriellen Anwendungen zu fördern.
Die Forschungsaktivitäten in Europa (mit der TUM und anderen renommierten Universitäten in Deutschland und weiteren europäischen Ländern) konzentrieren sich auf Autonomie als systemimmanente Eigenschaft. In China liegt unser Fokus auf Roboter-Steuerungsplattformen.
Forschungskooperationen mit führenden US-amerikanischen Universitäten untersuchen das vielversprechende Gebiet des maschinellen Lernens für autonome Roboter.
Um die Anwenderbasis für Industrieautomatisierungslösungen von Siemens weiter zu festigen und die Einstiegsschwelle für Hersteller und Systemintegratoren zu senken, entwickelt Siemens auch Engineering-Werkzeuge und digitale Zwillinge, die nahtlos kompatibel mit den vorhandenen Software-Toolsets des Unternehmens sind.
Siemens will ein Ökosystem schaffen, das Kunden Co-Creation-Möglichkeiten mit Siemens-Forschern bietet. Um dies zu erreichen, nutzen wir auch die Innovationsleistung der ROS-Community (Robotics Operating System), um deren technische Ideen umzusetzen. Siemens erkundet und integriert darüber hinaus modernste benachbarte Technologien wie intelligente Antriebsstränge, erweiterte Mensch-Roboter-Kooperation und künstliche Intelligenz, die den Robotikmarkt in Zukunft prägen könnten.
