Erlaubnis ist aller Wandel Anfang

Transformation – selbst erlebt – Gaston Florin

„Du brauchst mal wieder ne richtige Herausforderung!“ hat er gesagt. „Nö!“ hab ich geantwortet. „Doch!“ hat er gesagt.

Er? Mein Schauspieltrainer – so´n kleiner, blonder Obiwankenobi. Die Herausforderung? „Spiel doch mal ne Frau. Aber richtig authentisch!“

Da war in meiner Großhirnrinde Großalarm! Rote Alarmsirenen schrillten! „Das mach ich nicht, ich bin doch nicht doof! Was ist meiner Karriere, meinem Image? Was denkt meine Familie, meine Frau – die Nachbarn. Ich wohn in Bruck, 70 Einwohner, beste bayerische Pampa! Und überhaupt! Was soll mir das bringen. Das ist doch totaler Quatsch!

Mann, lag ich falsch.

Mein Name ist Gaston Florin. Ich bin Profikindskopf, Weltenverknüpfer und Perspektivenlieferant. Ich bespiele die großen und kleinen Bühnen dieser Welt als Coach, Redner und Künstler. Ich habe Schauspiel studiert und als Zauberkünstler Lorbeeren eingeheimst und mich dann nach obiger Szene auf eine äußerst abenteuerliche Reise voller neuer Einsichten und ungewohnter Perspektiven gemacht. Knapp zehn Jahre ist das jetzt her.

Mein Obiwankenobi war nämlich hartnäckig und ich bin neugierig – eine wilde Mischung.

Also transformiere ich mich, ich transformiere mich inzwischen regelmäßig, beinahe wöchentlich – professionell, verspielt, irritierend.

In meinem Vortrag „Mann spricht Frau“ mutiere ich öffentlich vom Mann zur Frau und wieder zurück und erlebe dabei jedes Mal wieder was Transformationsprozesse in Menschen auslösen – ganz persönlich, als Gruppe und im übertragenen Sinne.

Im Vortrag geht es viel um Kommunikation, Körpersprache und den Umgang mit Diversität (nicht nur bei Mann und Frau). Beinahe nebenbei passiert aber auch ein Change-Management Prozess, in dem die Zuschauer viele der klassischen Stufen dieses Vorgangs durchleben.

Widerstände, Chancen, Irritationen und Handlungsmöglichkeiten werden sichtbar, erlebbar, besprechbar.

Bei der Verwandlung kann man die Irritation mitunter mit Händen greifen.

Was passiert da?
Warum?
Ich kann es nicht einschätzen.
Ich weiß nicht was ich davon halten soll.

So oder so ähnlich hört man die Menschen im Zuschauerraum denken. Dann ist die Verwandlung abgeschlossen – Pause – Pause ist wichtig, weil sonst alles was danach gesagt oder getan wird, nicht wahrgenommen wird. Mit Humor bricht „Sie“ das Eis. Legt die Gedanken der Zuschauer liebevoll offen. Wenn es kein Geheimnis mehr ist, ist es nicht mehr so schädlich. „Sie“ erzählt ein oder zwei nette, harmlose Geschichten – dabei baut sie den guten Draht zu den Zuschauern langsam wieder auf. Gewöhnung setzt ein. Mehr Inhalt, komplexerer Inhalt kann jetzt vermittelt werden. „Sie“ geht ins Risiko, zeigt sich, damit „die anderen“ weiter auf ihrem Weg folgen.
Gemeinsame Herausforderungen schweißen „Sie“ auf der Bühne und die Zuschauer zusammen. Jetzt könnte man zusammen die großen Abenteuer
angehen.

Dieser Prozess wird befördert durch zwei Formen der Erlaubnis. Zum einen liefert der Rahmen, in dem ich agiere die notwendige Grunderlaubnis:
Ich trage ein Head-Set, der Chef kündigt mich an, das Organisationsteam bleibt ruhig und gelassen. Diese Gelassenheit dehnt sich auf die Zuschauer aus – sie atmen weiter, sind irritiert aber neugierig und gucken mal was kommt. Beinahe noch wichtiger ist meine eigene Erlaubnis – ich erlaube mir kommunikativ, sympathisch und „schön“ zu sein – und plötzlich wird es mir auch erlaubt.
Plötzlich wird eben dies zur neuen Realität. Je länger dieser neue Zustand dabei wahrgenommen, akzeptiert und gelebt wird, desto mehr verwandelt er sich in die neue Normalität.

Wenn ich eines über Transformation gelernt habe in diesem ungewöhnlichen Experiment, dann dass folgender Satz für viele, wenn nicht alle Transformation-Prozesse Gültigkeit besitzt:

Erlaubnis ist aller Wandel Anfang. 

Euer

Mehr zu Gaston Florin finden Sie hier:

http://www.gaston-florin.de/

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