Jürgen Künstner

Ist Transformation etwas Gutes, etwas Erstrebenswertes oder etwas Unheimliches, gar Gefährliches?

Jürgen Künstner ist 54 Jahre alt, verheiratet und Vater eines 23 jährigen Sohnes, der – wie viele Eltern wissen – in der Pubertät deutlich transformiert ist. Inzwischen sind sie jedoch die besten Freunde. 

Seit 1980 bin ich Polizeibeamter des Landes NRW, seit 1991 in Führungsfunktionen, bis 1998 Berater für Fälle schwerster Gewaltkriminalität und leite aktuell eine Polizeidienststelle mit Spezialkräften. Seit 2004 bin ich zudem Seminarleiter für Kommunikation und Körpersprache im Bereich der Polizei und ich bin auch im Außeneinsatz vertreten. Dabei wende ich täglich meine Techniken gegen Handlungsunfähigkeit und Blackout-Situationen an. Als Referent in der Akademie für nonverbale Kommunikation bin ich spezialisiert auf die extremen Fälle.
Körpersprache vs. Innere Haltung – so lautet einer meiner Vorträge. 

Nebenberuflich (wobei ich es täglich mit und bei meinen Mitarbeitern lebe) bin ich seit 14 Jahren Kommunikations-, Körpersprachen- und Führungskräftetrainer und inzwischen auch zertifizierter Hypnotherapeut und Inhaber des Instituts für körperorientierte Kommunikation und Hypnocoaching. 

Daher betrachte ich die Transformation aus unterschiedlichsten Blickwinkeln.  

Zuerst einmal: Ist Transformation etwas Gutes, etwas Erstrebenswertes oder etwas Unheimliches, gar Gefährliches?

Wir haben die Chance unseres Lebens – uns zu verändern.

Wie bereits erwähnt, durchlaufen wir alle in der Pubertät eine Transformation. Diese ist zwar nicht immer problemlos, aber notwendig. Sie kommt, ob wir wollen oder nicht. Davon unterscheiden sich die sich uns danach anbietenden Transformationsmöglichkeiten, da diese freiwillig sind – wir haben die Wahl. 

Aber genau hier beginnt für den einen oder anderen das „Problem“. 

Was bedeutet Transformation für mich? Klassisch übersetzt bedeutet es: Umwandlung. 

Doch wir wandeln uns nicht komplett um, sondern haben die Chance unseres Lebens, die Last auf unseren Schultern, unsere Glaubenssätze, die ja evtl. entwicklungsbehindernd sind, zu verändern. 

Schauen wir in den beruflichen Alltag. Eines der Hauptprobleme in der Wirtschaft und auch bei der Polizei liegt darin begründet, dass die richtigen Leute am falschen Platz eingesetzt werden. Oder anders herum, dass der Platz nicht zu der Person passt, die ihn ausfüllen soll.

Wer ist für dein Glück, für deine Zufriedenheit, für dein Wohlbefinden verantwortlich? 

Viele von euch werden das sicherlich kennen … jahrelang einer Tätigkeit nachgehen die …

  • einem keine Freude bereitet
  • Stress mit sich bringt
  • Unzufriedenheit nährt
  • Ärger mit dem Chef bereit hält
  • Frust bis hin zu psychosomatischen Krankheitsbildern auslöst 

Was mich dann besonders stutzig macht sind dann die Aussagen wie: „Ja, aber da kann ich ja nichts machen“; „Es ist nun mal nicht zu ändern“.  

Das bringt mich dann regelmäßig zu der Frage: „Ja, wer – außer dir – soll daran etwas ändern können? Wer ist für dein Glück, für deine Zufriedenheit, für dein Wohlbefinden verantwortlich, wer allein kann das nachhaltig beeinflussen?“ 

Meine Mitarbeiter arbeiten in dem Umfeld, in dem sie ihr ganzes Können mit Freude einbringen. Diejenigen, die erkennen/wo wir gemeinsam erkennen, dass sie doch nicht mit den zu ihnen passenden Aufgaben betraut sind, werden bei der Suche nach der richtigen Position unterstützt, um dann dort der „richtige Mann/die richtige Frau am richtigen Ort“ zu sein.  

Getreu dem Motto: „Sorge für Begeisterung oder gar Faszination deines Mitarbeiters, dann brennt er nicht aus, sondern ist motiviert und erfolgreich“.

Jeder hat die Möglichkeit, an seinem Selbstbewusstsein zu arbeiten. Einzige Voraussetzung: Der eigene Wille!

Welchen Sinn macht es, Mitarbeiter zu beschäftigen, die ohne Freude an ihre Arbeit gehen? Natürlich bieten nicht alle Arbeitsstellen umfangreiche Veränderungsmöglichkeiten. Doch wer sich mit diesem Thema beschäftigt wird überrascht sein, wo es alles Gestaltungsfreiräume gibt, wenn sie denn auch gewollt und gesucht werden. 

In meinen Coachings und Hypnosen geht es immer wieder um das Thema, dass das Arbeitsumfeld krank macht. Es geht immer wieder um das Thema „Veränderung“ und damit zum Teil sogar um „Transformation“ (etwas komplett zu verändern um wieder glücklich zu sein / zu werden). Besonders spannend ist, dass unser Unterbewusstsein oft schon den richtigen Weg kennt, wir diese Information aber ohne Hilfe nicht erhalten. 

Niemand ist geboren, um sein Leben mit Frust und Ärger zu verbringen. Jeder hat die Möglichkeit der Veränderung, ja sogar der Transformation in sich. Es gibt viele Möglichkeiten, viele Tricks und Kniffe, um in schwierigen Situationen denk- und sprechfähig zu bleiben um seine Meinung zu vertreten. Jeder hat die Möglichkeit, an seinem Selbstbewusstsein zu arbeiten. Einzige Voraussetzung: Der eigene Wille! 

Ist dieser vorhanden, gibt es so gut wie keine Grenzen nach oben. Genau das prüfe ich vor meinen Hypnosesitzungen auch ab. Fehlt der Wille zur Veränderung, wird es keine Veränderung geben. Niemand wird etwas erreichen, ohne sich selber dafür einzusetzen.

Ohne Veränderung wird es eintönig

Vor etlichen Jahren habe ich damit begonnen, den Gang von Menschen zu analysieren und zu schauen, was er über die Person aussagt. Dabei durfte ich feststellen, dass der Gang „Bände spricht“ und Menschen unglaublich zielsicher in ihrem Wesen am Gang zu identifizieren sind. Das brachte mich zu der Überzeugung, dass dann die bewusste Veränderung des Ganges dazu führen müsste, zielsicher Veränderungen einzuleiten. 

Inzwischen stellt die Ganganalyse und die sogenannte Gangschule einen festen Bestandteil meines Coachings dar; und das mit hervorragendem Erfolg für die Klienten. 

Der bewusst durchgeführte und zielgerichtete Gang, führt zu deutlich mehr Selbstsicherheit, zu mehr Selbstbewusstsein, dadurch zu mehr Veränderungsbereitschaft. Dies führt zu einem stärkeren Ich, zu mehr Klarheit in der Kommunikation und zu weniger Blockaden und Mauern in schwierigen Situationen. 

Es erfolgt also eine positive Kettenreaktion der Veränderung. 

Für mich persönlich ist die Transformation (oder die abgeschwächte Form: Veränderung) lebenswichtig, was unschwer an meinem Lebensweg zu erkennen ist. 

Ohne Veränderung wird es eintönig. Nur der Wunsch nach Veränderung lässt uns – auf der allseits bekannten Maslowschen Bedürfnispyramide – auf die nächsthöhere Stufe kommen. Nur der Wunsch nach positiver Veränderung bringt die Welt in eine erstrebenswerte Zukunft. Ohne den Willen der Veränderung unserer Ahnen, wären wir heute nicht dort, wo wir sind. 

Das alles im Sinne der kleinen Weisheit von Wilma Thomalla (der deutschen Publizistin): »Es sind nicht die äußeren Umstände, die das Leben verändern, sondern die inneren Veränderungen, die sich im Leben äußern.« 

Jürgen Künstner

http://www.kk-training.de/

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