Lead like a Rockstar!

Wie Sie durch Loslassen und Vertrauen in ihre Mitarbeiter sehr viel Zeit für sich, ihre Familie und für ihre Mitarbeiter gewinnen.


Lorenzo Scibetta ist als Public Speaker und „Leader-Macher“ im Bereich der Potentialentfaltung tätig und hat auf seinen Vorträgen und Seminaren mehr als 15.000 Menschen ausbilden dürfen. Mit seiner Hilfe entstehen echte Leader, die den Song ihres Herzens nutzen, um ihre Mitarbeiter zu begeistern und neue Wege zu gehen.


So wirst du zur Rockstar-Führungskraft

Wahrscheinlich hast du es bereits selbst erfahren: Die Aufgaben einer Führungskraft haben sich in den letzten Jahren sehr stark verändert. Während man seine Mitarbeiter vor 15 Jahren noch mit Druck und Kontrolle führen konnte, sind es heue andere Fähigkeiten, die eine gute Führungskraft haben muss. Denn nur so wirst du dein Team langfristig motivieren und Erfolge in deinem Unternehmen erreichen können.

Führen durch Angst konnte ich sehr gut… 


Aufgaben einer Führungskraft – Wie mein Umdenken begann

Die goldenen Zeiten des Telekommunikationsmarktes haben für mich im Jahre 2003 begonnen. Ich war 23 Jahre alt und mir stand die Welt offen. Als Storemanager eines großen Telekommunikations-Providers schaffte ich es sehr schnell durch gute Absatzleistung, mir einen Namen zu machen und so wurde ich in 2007 zum Area-Salesmanager ernannt. 

In der Verantwortung über 120 Mitarbeiter wurde mir schnell bewusst, was die Erwartungshaltung an meine Person war. Mit 31 Jahren, zwischenzeitlich verheiratet und Vater einer dreijährigen Tochter, wurde ich auch in der Position des Salesmanagers die erfolgreichste Führungskraft in Süddeutschland. 

Doch dann änderte sich die Welt wie ich sie kannte auf einen Schlag! Für mich zählte bis dahin nur mein Erfolg! Meine 120 Mitarbeiter waren nur Nummern, die meine Ziele zu erfüllen hatten. Das waren für mich damals die wichtigsten Aufgaben einer Führungskraft. Und wenn meine Ziele nicht erfüllt wurden, dann konnte der Lorenzo “Terminator” Scibetta, so wurde ich genannt, einige Köpfe rollen lassen. 

Führen durch Angst konnte ich sehr gut. Es war das, was ich von meinen Führungskräften seit 2003 lernen durfte. Es gab ja auch keinen Grund etwas daran zu ändern, schließlich wurde ich doch damit erfolgreich!? Du bekommst einen Befehl und musst diesen ausführen. Ohne wenn und aber! Die Rahmenbedingungen wurden immer anspruchsvoller und das Erreichen der Unternehmensziele war nicht mehr so leicht zu realisieren. Ich musste somit mehr Druck in den Reihen meiner Mitarbeiter aufbauen und schon bald kamen die ersten Krankmeldungen und Kündigungen. 

Ich, der alles im Griff hatte, hatte auf einmal nichts mehr im Griff! 


Je mehr Druck ich aufbaute, umso mehr Krankmeldungen und Kündigungen kamen ins Haus. Ich, der bisher alles im Griff hatte, hatte auf einmal nichts mehr im Griff! Wenn ich einen neuen Mitarbeiter einstellte, haben sich währenddessen drei weitere Mitarbeiter krank gemeldet oder haben gekündigt. 

Ich führte täglich zahlreiche Bewerbungsgespräche um Mitarbeiter für meine 35 Filialen zu finden. Doch es gelang mir nie eine Normalität herbeizuführen. Es wurde ein Balanceakt, ohne ausreichend Mitarbeiter all die Filialen offen zu halten. 

Ich war müde und keiner meiner Vorgesetzten war da um mir zu helfen! Keiner hatte einen Rat für mich. Es ging immer wieder nur um Befehle und Gehorsam! „Lorenzo, mache dein Problem nicht zu meinem! Die Umsatzzahlen müssen eingefahren werden oder wir müssen uns Gedanken machen, ob du der Richtige für diesen Job bist“. Ich erinnere mich als ob es gestern war. Zwischen den Jahren, im Dezember 2010. Meine Frau und ich beschlossen uns, mit unserer Tochter, einen entspannten Tag zu machen und mal richtig abzuschalten. Kein Firmenhandy, kein Notebook, kein Stress, nur Ruhe und meine Mädels.  

Wir hatten lange nicht mehr so einen tollen Tag zusammen und meine kleine Alessia schlief in meinen Armen ein. Als Sarah, meine Frau  und ich uns über diesen Tag unterhielten, stand ich wie ferngesteuert auf und lief in den Flur um meine Hausschuhe anzuziehen. An alles was ich mich noch erinnern konnte war ein Knall und erst im Klinikum Offenbach kam ich wieder zu mir, hatte Angst und es war verdammt kalt.

Ich wusste nicht was passiert war, konnte mich nicht mehr an die letzten Stunden erinnern. Die Ärzte sagten mir dann, ich hätte einen Burnout erlitten und müsste zur Beobachtung einige Zeit bleiben. Am dritten Krankenhaustag erhielt ich einen Anruf meines Vorgesetzten, der mir erstmal eine gute Besserung wünschte und im zweiten Satz mitteilte, dass ich schnell gesund werden müsse, da mein Gebiet auseinander bricht. Meine Frau Sarah riss mir das Telefon aus der Hand und ich hörte sie nur noch sagen: “Entweder mein Mann kommt zurück und übernimmt eine neue Funktion im Unternehmen oder er kommt gar nicht mehr!“ Ich schaute sie erschrocken an und fragte sie, wieso sie das gemacht hat? Ob sie an all die Rechnungen denkt, die wir zu zahlen haben? Die Miete? Unsere kleine Maus? Doch Sarahs Gesicht war so entspannt und so voller Zuversicht dass sie nur sagte: “Weil du mir wichtig bist.“ 

Nach einigen Wochen Krankenhausaufenthalt durfte ich wieder zurück in meinen Dienst. Während meines Krankenhausaufenthaltes gab es eine Umstrukturierung und ich hatte die Chance, beim Wiedereintritt in meinen Job eine neue Abteilung zu führen. 

Die Aufgaben der Abteilung NEO (Neueröffnung) waren Standortsuche, Mietverträge aushandeln, Bewerbungsgespräche führen, Personaleinstellungen und das Ausbilden der Führungskräfte in den Filialen. Die Prozesse liefen und ich kam langsam wieder rein. Es kam, wie es kommen musste. Ich fand mich schnell wieder in meinem alten Trott und führte wieder in meiner altbekannten Art. Doch eine Sache habe ich übersehen, die Menschen waren nicht mehr so wie ich sie in Erinnerung hatte. 

Meine neuen Mitarbeiter stellten alles in Frage?! Verneinten meine Befehle und fragten nach dem Sinn der Aufgabe. Um meinem neuen Vorgesetzten zu imponieren, schrieb ich meinen Storemanagern eine böse Email und nahm ihn in CC. 

Mit dieser Email wollte ich meinen Storemanagern ganz klar zeigen, wer hier das letzte Wort hat! Zwei Minuten später erhielt ich einen Anruf von meinem neuen Vorgesetzten, der mir zwei einfache Fragen stellte. „Wie würde es sich für sie anfühlen, wenn ich ihnen täglich eine solche Email senden würde, Lorenzo? Und wie lange würden sie dieses Gefühl aushalten, wenn ich ihnen täglich drei von diesen Emails senden würde?” 

Im selben Moment spürte ich Gefühle der Wut und Verletzbarkeit. Und dann versetzte ich mich in die Rolle meiner Mitarbeiter. Ich fing an mich darin zu spiegeln. Dieses Telefonat änderte meine komplette Sichtweise auf die Welt, sowohl privat als auch beruflich. Es änderte sich meine innere Einstellung zum Thema Umgang mit Menschen. Ich wusste in diesem Moment, dass ich nicht mehr in die alte Rolle schlüpfen konnte und wollte. Und ich war sehr dankbar, dass mich mein damaliger Vorgesetzter an die Hand nahm und mir diesen neuen Weg des Führens beibrachte. 

Ich lernte das Führen auf Augenhöhe und vor allem sinn- und wertorientiert. Und ich besuchte mehrere Seminare bei Top Unternehmern und Elite Führungspersönlichkeiten um dieses Wissen zu festigen und in der Praxis auszuüben. Ich wurde damit nicht nur erfolgreicher, sondern ich fühlte mich nach so vielen Jahren endlich wohl in meiner eigenen Haut und hatte die geringste Mitarbeiterfluktuation in ganz Deutschland. Durch das Loslassen und das Vertrauen in meine Mitarbeiter gewann ich sehr viel Zeit für mich, für meine Familie und für meine Mitarbeiter.

Führen wie ein Rockstar! 5 Tipps, die dir dabei helfen, deine eigene Mitarbeiter-Fanbase zu generieren. 


Bewusster Leben – Das ist heute Trend. Dem Leben wieder mehr Sinn zu geben, das ist es, was die neue Generation interessiert und antreibt. Von der Muse geküsst zu werden ist heutzutage einfacher denn je, ob in Form von Instagrammern, Bloggern, Youtubern o.Ä.  Doch woran die Wenigsten denken, ist, dass auch der eigene Chef Mentor und Vorbild sein kann und das ist schade, denn mehr und mehr Menschen sind auf der Suche nach Selbstverwirklichung und das vor allem im Beruf. Eine Studie der CreditPlus Bank AG aus dem Jahr 2017 ergab, dass lediglich acht Prozent der Befragten für das Gehalt arbeiten. Bedenkt man, dass ein Arbeitnehmer den Großteil des Tages an seinem Arbeitsplatz verbringt, ist es also kaum verwunderlich, dass eine gute Arbeitsatmosphäre ganz oben auf der Wunschliste steht. Die Prioritäten haben sich geändert. Es geht nicht mehr ausschließlich darum, Rechnungen zu begleichen oder ein größeres Auto als die Nachbarn zu fahren. Wertvorstellungen ändern sich Tag für Tag, weshalb es immer wichtiger wird, dass sich Führungskräfte an besagte Veränderungen anpassen.
  

Fünf Tipps von Lorenzo Scibetta, mit deren Hilfe jeder Chef zum Rockstar wird


  1. Klare und offene Kommunikation – Wissen mitteilen
    Gerade als unternehmerisches Vorbild ist es ratsam, Mitarbeiter nicht nur auf Fehler hinzuweisen, sondern sie auch zu bestärken und mit ihnen daran zu arbeiten, künftige Fehler zu vermeiden. Den persönlichen Wissensschatz zu teilen ist daher sehr wichtig. An erster Stelle sollte also nicht die Machtausübung stehen, sondern vielmehr erfolgreiche Zusammenarbeit.
  2. Klar kommunizierte Werte des Chefs schaffen Vertrauen im Team
    Im Unternehmen sind festgelegte Werte von enormer Wichtigkeit, sie richten sich in jeder Firma nach der Firmenphilosophie. Doch wie die Werte des Unternehmens aussehen, sollte klar und deutlich kommuniziert werden, damit auch zukünftige Mitarbeiter entscheiden können, ob die Wertvorstellungen des Unternehmens auch zu den eigenen passen. Darüber hinaus wird somit ein Fokus auf Emotionen gelegt und nicht nur auf materielle Dinge, wodurch gegenseitiges Vertrauen gestärkt wird.
  3. Keine Versprechen geben, sondern verbindliche Zusagen
    Ein Chef sollte das Vertrauen seiner Mitarbeiter nicht missbrauchen oder auf die Probe stellen. Also anstatt loser Versprechungen, feste Zusagen geben.
  4. Das Team in Entscheidungen einbeziehen
    Wie sich bereits gezeigt hat, ist die Möglichkeit auf Selbstverwirklichung ein wichtiges Thema für Arbeitnehmer, deshalb sollte die Führungskraft seinen Mitarbeitern den Raum bieten, sich zu entfalten und vor allem auch zu beweisen. Ein eifriger und produktiver Mitarbeiter möchte wertgeschätzt werden und das Gefühl haben, dass seine Arbeit einen Sinn macht und seine Meinung von Bedeutung ist. Also wichtige Entscheidungen nicht im Alleingang treffen, sondern lieber im Team entscheiden lassen!
  5. Finde das „Warum“ der Mitarbeiter heraus sowie ihre Fähigkeiten und Talente:
    Jeder Mensch hat etwas Bestimmtes, das ihn antreibt oder ausmacht und da der Mensch ein Individuum ist, sieht das bei jedem anders aus. Als Unternehmer sollte man seine Mitarbeiter kennen und wissen, was sie antreibt, denn nur so kann auch jeder individuell gefördert werden. Fühlt ein Mitarbeiter sich übersehen oder fehl am Platz, so wird er über kurz oder lang keine Lust mehr haben, für das Unternehmen zu arbeiten! 

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Lorenzo Scibetta


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