Walt Disney meets Modedesign: Die Macht der Kleidung!

Für die einen ist Kleidung Lebenselixier, für die anderen oberflächlicher Luxus

Seit nun 14 Jahren ist Shirin Seyed in der Modebranche tätig. Sie ist freiberufliche Modedesignerin, Schusterin, Hochschuldozentin und Stylecoach und arbeitet für internationale Firmen wie Walt Disney, Paramount, Les Artists, Liberty, Aldi Süd und Saturn. Diese vertrauen ihr bei der Entwicklung von Corporate Wear und Betreuung von Designprojekten. Dabei kommt sie tagtäglich mit Farben, Formen, Stoffen und dem menschlichen Körper in Berührung. Sie weiß, wie man einen Körper schön einkleidet und die Attribute hervorhebt. 

Doch als Expertin für Persönlichkeit und Wirkung geht für sie guter Stil noch einen Schritt weiter. Neben der Tatsache, dass Kleidung immer zum eigenen Körper passen muss, legt Shirin besonderen Wert darauf, dass diese auch die Profession und Persönlichkeit des Trägers herausstellt.  

Unter dem Motto „visuelle Identität führt zur Wiedererkennbarkeit“, geht sie mit viel Gespür und großem Know-How auf Menschen ein und hilft ihnen, dass sie sich in ihrer „zweiten Haut“ – sowohl beruflich, als auch privat – wohl, kompetent und authentisch fühlen; und das auch ausstrahlen. 

Wenn wir nun die Macht der Kleidung hinsichtlich der Transformation, andererseits auch als Ausdruck der eigenen Persönlichkeit erkennen, warum nutzen wir dann diese zwei Vorzüge nicht für uns bewusst?

Für die einen ist Kleidung Lebenselixier, für die anderen oberflächlicher Luxus. 

Doch eines ist klar: An ihr vorbei kommt keiner. 

Anfangs aus dem Bedürfnis heraus sich zu schützen und zu wärmen, später aber um sich damit auszudrücken und seine Unverwechselbarkeit zu betonen, ist Bekleidung ein soziales Phänomen, ein Spiegel der Seele der Menschheit.  

Kleidung ist mittlerweile das ausdrucksstärkste und auffälligste Kommunikationsmittel über das wir verfügen. Laut dem US-amerikanischen Psychologen Albert Mehrabian achten wir zu 55 Prozent auf die äußere Erscheinung, wenn wir neue Menschen kennenlernen. Lediglich 38 Prozent unserer Aufmerksamkeit gelten der Stimme und nur mickrige sieben Prozent dem Gesagten. Das heißt, noch bevor wir uns verbal mit Mimik und Gestik mitteilen können, erzählen Passform, Qualität, Farbe und Stil unserer Kleidung bereits unsere individuelle Geschichte und wer wir sind. 

Bekleidung geht also weit über die Oberflächlichkeit hinaus und es verwundert daher, wie wenige Menschen sich dessen wirklich bewusst sind. Aus einer qualitativ hochwertigen und gepflegten Garderobe folgert der Betrachter, dass man in der Lage ist, für sich und andere Verantwortung zu übernehmen. Nichts verleiht mehr Autorität, als eine gutsitzende Passform; zudem zeigt sie, wie gut man sich selber kennt. Die Farbe signalisiert, inwieweit man sich selber, als auch den Rahmen, innerhalb dessen man sich bewegt, einschätzen kann. Ja und der Stil – hat man seinen eigenen Stil gefunden, wird man sich pudelwohl fühlen und das auch ausstrahlen.  

Personen mit Ausstrahlung sind nie verkleidet oder dekoriert, sie sind einfach passend zu sich selbst gekleidet: zu ihrem Körper, zu ihrer Profession und zu ihrem Charakter. Es passt einfach alles. Zudem wird man zum Unikat mit Wiedererkennungswert. 

Doch was hat nun Kleidung mit Transformation zu tun? 

Nichts ist so beständig wie der Wandel und Transformation ist heute keine Option mehr, sondern eine Notwendigkeit – um die eigene Wettbewerbsfähigkeit aufrecht zu erhalten und nachhaltig zu sichern. 

Kleidung war schon immer Spiegelbild des sozialen Wandels und Medium für Transformation, da sie sich schnell auf das aktuelle Zeitgeschehen und den Zeitgeist einstellt.  

So trugen zum Beispiel Frauen in den 40er Jahren breite Schultern. Dieser „Modetrend“ rührte daher, dass Frauen in den Kriegsjahren ihren Mann stehen mussten und das auch nach außen zeigten. Die Ehemänner zogen in den Krieg, kamen oft verwundet oder gar nicht mehr zurück. Somit mussten Frauen die Arbeit der Männer und somit die Verantwortung für die Ernährung der Familie übernehmen. Sie trugen somit die Last auf breiten, männlichen Schultern. In den 50er Jahren, als die Männer die Damenwelt wieder nach Hause an den Herd verbannte, wurde deren Bekleidung auch wieder weiblicher und weicher. 

Signifikant ist, dass das modische Detail der breiten Schulterpartie sich bereits in den 80er Jahren wiederholte und zwar als die Frauen erneut die Arbeitswelt eroberten – diesmal aber, um darin zu bleiben und zu bestehen. Das sogenannte „Power-Dressing“ (breite Schulterpolster und eine enggeschnürte Wespentaille) war die Bekleidung für die Yuppie-Frau. Eine Frau, die wie ein Mann von morgens bis abends im Büro arbeitet, ihren männlichen Kollegen ordentlich Konkurrenz macht und die Familienplanung erst mal für ihre Karriere hintenanstellt. Mit diesem Kleidungsstil signalisierte sie ganz klar, dass sie wusste was sie will und dafür auch kämpfen würde – wie ein Mann. 

Du wirst zu jemanden, der andere wie ein Magnet anzieht und Wiedererkennungswert hat. Du verwandelst dich in deine beste Version von dir selbst. 

Wenn wir nun die Macht der Kleidung hinsichtlich der Transformation, andererseits auch als Ausdruck der eigenen Persönlichkeit, erkennen, warum nutzen wir dann diese zwei Vorzüge nicht für uns bewusst? Auch heute unterliegen wir großen Veränderungen, nur antwortet die Mode nicht mehr so deutlich erkennbar darauf, da sie schon alle stilistischen Varianten durchlaufen zu haben scheint und mittlerweile das Credo gilt: Alles ist erlaubt. Somit können wir uns nun von der „gemeinschaftlichen Uniformierung“ lösen und übergehen in den individuellen, für uns passenden Stil.  

Die Transformation zeigt sich dann sogar in zweierlei Hinsicht: Zum einen eben durch das Herausfinden des eigenen Stils. Durch einen neuen, passenden Look – abgeleitet aus Beruf, Statur und Persönlichkeit – lässt sich schnell und leicht der erste Schritt in Richtung Veränderung machen. 

Die richtige Kleidung, zeigt deinem Gegenüber wer du wirklich bist. Sein erster Eindruck von dir wird positiver sein. Zudem steigt dein eigenes Selbstwertgefühl, weil du dich in deiner Kleidung wohl fühlst und weißt, dass du gut aussiehst. Aufgrund dieses neuen Selbstwertgefühls, das du jetzt auch nach außen ausstrahlst, bekommst du mehr Wertschätzung und Kompetenz zugesprochen; das wiederum erhöht dein Selbstbewusstsein. Du trittst sicherer auf. Du wirst zu jemanden, der andere wie ein Magnet anzieht und Wiedererkennungswert hat. Du verwandelst dich in deine beste Version von dir selbst. 

Transformation aber auch bezüglich des flexiblen Bewegens zwischen den Lebensräumen: In unserer heutigen Lebensgestaltung lassen sich Beruf und Freizeit kaum noch voneinander trennen. Wir müssen lernen, innerhalb kürzester Zeit von unserem Freizeitmodus in unseren Berufsmodus zu wechseln. Und das geistig als auch optisch. Da die klassische und anlassbezogene Kleiderkonvention immer mehr an Bedeutung verliert, sollte diese durch einen unkomplizierten Kleidungsstil ergänzt werden, der in jeder Situation sitzt und sich mit kleinen Veränderungen von einem ausdrucksstarken Business-Outfit in ein bequemes Leisure-Outfit verwandeln lässt – und umgekehrt.  

Guter Stil wird nie etwas vorgaukeln, sondern helfen, sich in sich selbst zu transformieren, zu zeigen, wer man wirklich ist. 

Somit können wir uns leicht den Bedingungen unserer heutigen Welt anpassen. Diese Art des Kleidens entspricht auch ganz dem immer stärker werdenden Nachhaltigkeitsgedanken und der Intention, weniger Kleidungsstücke zu kaufen. Diese sollten dann aber ambivalent einsetzbar und von hoher Qualität sein. 

Und wie lässt sich nun die eigene Transformation durch Kleidung vollziehen?  

Hierzu ein paar Fragen, die man sich stellen sollte. Zu allererst einmal ist es wichtig, sich darüber Gedanken zu machen: Wer bin ich denn überhaupt? Was macht mich aus? Was sind meine Kernwerte, nach denen ich handle und die ich auch ausstrahlen möchte? 

Hat man für sich diese Fragen beantwortet, kann man als nächstes auf den eigenen Körperbau und bevorzugten Komfort eingehen. Welche Kleidungsstücke passen zu meinem Körpertyp? Worin fühle ich mich wirklich wohl? Was ist mir wichtig an Kleidung?  

Und zu guter Letzt betrachtet man dann den beruflichen Aspekt: Welche Anforderungen hat mein aktueller Job an meinen Kleidungsstil? Welchen Job möchte ich gerne zukünftig ausführen? Wie möchte ich gerne wahrgenommen werden? 

Und ganz wichtig: Guter Stil wird nie etwas vorgaukeln, sondern helfen, sich in sich selbst zu transformieren, zu zeigen, wer man wirklich ist. 

Ihre Shirin Seyed 

 

Mehr zu Shirin Seyed erwartet Sie unter: 

https://www.shirin-seyed.de/ 

 

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